Beizjagd mit Anwarterfalken
»Anwarter« werden auf Fasane, Rebhühner und Enten eingesetzt. Zum Finden dieser Wildarten benötigt man Vorstehhunde (z. B. Spezialisten wie English Setter, English Pointer, aber auch Vollgebrauchshunde sind einsetzbar). Diese Rassen stehen wie erstarrt in einer typischen Haltung, sobald sie in der Deckung liegendes Wild gefunden haben, ohne es von sich aus hervor zu treiben. Das heißt sie »stehen vor« (dem Wild).
Nachdem der Vorstehhund auf der Jagd das Wild nun gefunden und durch Vorstehen angezeigt hat, wird dem Falken, der bisher verkappt auf der Faust getragen wurde, die Haube vom Kopf genommen. Nach kurzer Orientierung wird er abfliegen ("abstreichen") und in Höhen bis zu 150 Meter und mehr steigen. Hoch am Himmel wartet der Falke dann kreisend über dem Falkner und Hund darauf, dass ihm das Wild vom Falkner, in Zusammenarbeit mit dem Jagdhund, hoch gemacht, »gehoben«, wird. Sobald der Falke das fliegende Wild sieht, wird er in einem »Steilstoß«, bei dem Wanderfalken bis zu 200 km/h und mehr erreichen können, das Beutetier verfolgen und nach Möglichkeit greifen oder durch eine Berührung niederschlagen. Nicht selten entkommt die Beute aber durch geschicktes Ausweichen oder Erreichen einer schützenden Deckung.