»Faustfalken« dagegen jagen nach dem Abnehmen der Haube ihre Beutetiere (Rabenkrähen, Lach- und Silbermöwen) direkt von der Faust aus an. Hierfür werden Krähen- oder Möwenschwärme gesucht die in offenen Feldern nach Nahrung suchen. Sobald eine passende Chance gefunden ist, startet der Falke, nachdem ihm die Haube abgenommen wurde von der Faust und jagt das Wild an. Die flüchtenden Krähen oder Möwen versucht der Falke zu übersteigen und durch Steilstöße in der Luft zu greifen. Oft sind mehrere Angriffe nötig, um Erfolg zu haben. Rabenkrähen flüchten immer sofort in die nächste Deckung (z. B. Büsche oder Bäume), da sie von Natur aus wissen, dass Falken sie nur in der Luft angreifen. In der Zusammenarbeit mit dem Falkner oder der Falknerin wartet der Falke über der Deckung darauf, dass einzelne Krähen aus der Deckung herausfliegen, was durch die Annäherung des Menschen erfolgt. Sobald eine oder mehrere Krähen die Deckung verlassen, wird der Falke versuchen, eine von ihnen zu greifen.
Möwen nehmen keine Büsche als Deckung an, sondern versuchen zumeist schneller und höher zu steigen als der Falke, damit dieser nicht auf sie von oben herabstoßen kann. Wenn Möwen ein Gewässer erreichen, ist die Jagd ebenfalls vorbei.
Falken töten ihre Beutetiere durch einen gezielten Nackenbiss, das sogenannte »Abnicken", wodurch die Halswirbel durchtrennt werden und der Tod des Beutetiers sofort eintritt. Greifvögel apportieren ihre Beute nicht, ähnlich einem Hund. Deshalb muss der Falkner seinem Vogel nach einem erfolgreichen Jagdflug folgen und kann ihm, nachdem er sich dem Greifvogel vorsichtig genähert hat, die Beute abnehmen, indem er ihm eine Belohnung als Alternative anbietet, oder er überlässt dem Beizvogel das erbeutete (»geschlagene«) Tier als Nahrung.