Erstes Treffen der Arbeitsgruppe "Biodiversität" in Brüssel

 

Anlässlich der Eröffnung des IAF Büros in Brüssel fand Ende April ein erstes Treffen der neugegründeten IAF- Arbeitsgruppe „Biodiversität“statt. Gary Timbrell, Geschäftsführer der IAF, konnte zu dieser ersten Zusammenkunft u.A. Pierre Bussy & Philippe Justeau (Frankreich), Robert Kenward & Mark Upton (England), Luk Moysen & Daniel Bellekins (Belgien), Michael Greshake, Walter Corsten & Stephan Wunderlich (Deutschland) als Teilnehmer begrüßen. Don Ryan (Irland) und Peter Hajas (Ungarn) waren per Webkonferenz zugeschaltet.

 

Allgemeiner Konsens unter den Teilnehmenden ist, dass der allgemeine Rückgang von Arten der beackerten Offenlandschaft in Europa und damit verbunden auch unseres Wildes nicht mehr alleine durch privates Engagement der Jäger oder des freiwilligen Naturschutzes zu lösen ist, sondern nur auf politischer Ebene. Ebenso fand allgemeine Anerkennung, dass das Konzept der grünen Infrastruktur, u. a. Maßnahmen wie z. B. GRENNING einen Lösungsansatz bieten könnten, aber in vielen Ländern Europas, offensichtlich aber besonders deutlich in Frankreich und Deutschland, eine erfolgreiche Durchführung sowie vor allem die Akzeptanz der Landwirte fehlen. Robert Kenward wies mehrfach daraufhin, dass vor allem fehlende Information und Wissen zu diesem Akzeptanzmangel führen und im Besonderen, dass die Artenvielfalt einen wirtschaftlichen Wert darstellt und dieser Verlust zu wirtschaftlichen Einbußen führt.


Alle Teilnehmer sind sich einig, dass sich ein Engagement nicht nur unseren schwindenden Wildbeständen dienen darf, sondern der Biodiversität in ihrer Gesamtheit. Falkner & Jäger stellen nur ein Teil eines nötigen Netzwerkes aus konservativen Naturschützern und Naturnutzern dar. Eines der wichtigsten Netzwerke, die IUCN, stellte Robert Kenward vor. Leider nehmen naturnutzende Verbände regelmäßig nur eine schwache Position ein.


Beschlossen wurde als erstes gemeinsames Projekt möglichst aller Europäischer Falknerverbände eine mit dem Arbeitstitel „Perdix-Portal“ versehene webbasierte Informationsplattform.

Das Rebhuhn dient als Leitart für die bedrohten Arten der beackerten Offenlandschaft. Bezogen auf sein Vorkommen war das Rebhuhn doch einst eine extrem häufige Art in Europa, die somit in vielen Ländern als eine der wichtigsten zu bejagenden Wildarten galt.
 

Das gemeinsame Ziel ist die Erstellung eines webbasiertes Informationsportals in dem

1. das Wissen um diese Art länderbezogen dargestellt wird und welche Tier- und Pflanzengesellschaften als direkte Profiteure der Schutzmaßnahmen um das Rebhuhn auftreten, sowie

2. Leitlinien in den jeweiligen Ländersprachen entsprechend der Gebietskulisse formuliert werden und

3. Einfach umzusetzende Methoden mit Vorbildcharakter („best practice“)


vorgestellt werden sollen.


Zum vorläufigen Koordinator dieses Projektes wurde Stephan Wunderlich bestimmt. Robert Kenward veranschlagt Kosten von einmalig ca. 5000 Euro für die Erstellung und jährliche Kosten für die laufende Aktualisierung von ca. 2000 Euro.


Die Jahre 2015 und 2016 sind Beobachtungsjahre der laufenden Subventionsperiode der EU im Hinblick auf die Maßnahmen des sog. „GREENINGS“. Anhand des „Perdix-Portals“ sollen zum Ende dieser Zeit Verbesserungsempfehlungen den MEPs und der Kommission veranschaulicht werden. FACE sagte seine Unterstützung zu diesem Projekt zu.


Gemäß Information durch die IAF gibt es in Europa ca. 5300 organisierte Falkner. Verteilt man die zur Erstellung & Pflege des „Peridx-Portals“ benötigte Summe von 9000,00€ für die Jahre 2015 und 2016 auf alle Falkner, bedeutet dies eine einmalige finanzielle Belastung von unter 2,00€ pro Falkner.


Unsere Aufgabe muss es sein Veränderungen anzuregen aufgrund unserer besonderen Verantwortung und unseres besonderen Interesses für die Falknerei, die intakte Lebensräume benötigt, will sie langfristig überleben.

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