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Gemeinsames Projekt: Hilfe für unsere heimischen Eulen

Die Wälder in Rheinland-Pfalz haben in den letzten Jahren stark unter Dürre und Borkenkäferbefall gelitten. Mit den abgestorbenen und gefällten Bäumen verschwanden auch zahlreiche natürliche Bruthöhlen, die für Eulen und andere Höhlenbrüter lebenswichtig sind.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die Kreisgruppe Altenkirchen des LJV Rheinland-Pfalz und der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Falkenordens (DFO) ein gemeinsames Artenschutzprojekt gestartet.
Bereits im Frühjahr 2022 wurden die ersten 60 Spezialnistkästen für Eulen im Kreis Altenkirchen verteilt – insgesamt sollen es über 100 Kästen werden. Die Nistkästen wurden von der AWO-Werkstatt Deuz gefertigt und sind exakt auf die Bedürfnisse der heimischen Arten zugeschnitten. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden von Jägern, Falknern und dem Bauunternehmen Gebrüder Schmidt.
„Falknerei bedeutet für uns nicht nur Beizjagd, sondern auch aktiven Naturschutz“, betont Thomas Kühn, stellvertretender Landesvorsitzender des DFO. Auch der Kreisjagdverband unterstreicht: „Jagd bedeutet immer auch, Verantwortung für Natur und Wildtiere zu übernehmen.“
Das Projekt soll dauerhaft fortgesetzt werden. Neben Eulen profitieren auch Fledermäuse von den neuen Nisthilfen.
Die Eulenarten im Fokus
Im Kreis Altenkirchen kommen mehrere seltene und schützenswerte Eulenarten vor, die von den neuen Nistkästen profitieren können:


Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
Die kleinste europäische Eule, kaum größer als eine Amsel. Sie ist sehr wählerisch bei der Wahl ihrer Brutplätze und nimmt künstliche Nisthilfen nur selten an. Daher wurden einige Kästen mit Rindenverblendungen ausgestattet, um möglichst naturnahe Bedingungen zu schaffen.


Waldohreule (Asio otus)
Mittelgroße Eule mit auffälligen „Federohren“. Sie nutzt gerne alte Krähennester, aber auch Baumhöhlen und größere Kästen. Sie profitiert stark von Ersatzbrutmöglichkeiten.


Waldkauz (Strix aluco)
Eine weit verbreitete Art in Mitteleuropa, bekannt für ihren typischen „Kuwitt“-Ruf. Er ist stark auf Baumhöhlen angewiesen und gehört zu den ersten Bewohnern geeigneter Nistkästen.


Raufußkauz (Aegolius funereus)
Eine seltene, eher nordische Eulenart, die bevorzugt in höheren Lagen vorkommt. Auch er brütet ausschließlich in Baumhöhlen.

Artikel Rheinzeitung

Artikel Siegener Zeitung