Die Greifvogelkunde und der Greifvogelschutz sind für die Falknerei von zentraler Bedeutung. Als staatlich geprüfte Falkner oder Falknerinnen sind wir ausgewiesene Experten mit fundiertem Fachwissen, das es uns ermöglicht, Greifvögeln, Falken und Eulen sicher unterscheiden und deren Biologie sowie Lebensweisen zu verstehen. Dieses Wissen erwerben wir nicht nur durch das Studium von Fachliteratur, vor allem jedoch durch die Beobachtung der Tiere in freier Natur und den täglichen Umgang mit unseren Beizvögeln in der Falknerei.
Viele unserer Mitglieder engagieren sich aktiv für den Schutz von Greifvögeln, Falken und Eulen ein. Dazu zählt auch das Betreiben von Greifvogelauffangstationen Besonders hervorzuheben ist jedoch der Erfolg in der Zucht und Auswilderung von Wanderfalken. Diese Art war Mitte des letzten Jahrhunderts durch den übermäßigen Einsatz von Pestiziden stark gefährdet und teilweise bereits ausgestorben. Dank gezielter Schutzmaßnahmen und regelmäßiger Zucht seit Anfang der 1970er Jahre konnte der Wanderfalke in Deutschland erfolgreich gerettet werden.
Darüber hinaus werden auch andere Greifvogel, Falken und Eulen in Menschenhand vermehrt. Die Vögel kommen verschiedenen Auswilderungsprojekten zugute oder werden als Beizvögel genutzt. Aus der freien Wildbahn darf lediglich der Habicht in Ausnahmefälle für die Beizjagd entnommen werden; ansonsten werden ausschließlich gezüchtete Vögel in der Falknerei verwendet.
Die Erfahrungen, die in der Falknerei gesammelt werden, kommen auch verunfallten Greifvögeln, Falken und Eulen (Umgang mit jungen oder verunfallten Greifvögeln) zugute. Viele Auffangstationen werden von geprüften Falknern geleitet werden, um spezialisierte Greifvögel und Falken nach einem längeren Aufenthalt in Menschenhand mit falknerischen Methoden auf die Rückkehr in die Natur vorzubereiten. Auf diese Weise leisten Falkner und Falknerinnen einen bedeutenden Beitrag zum Tierschutz.
